Das Interesse Deißlinger und Lauffener Wirtschaftsvertreter an Vernetzung und Zusammenarbeit ist überwältigend: Die Rekordzahl von mehr als 40 Unternehmerinnen und Unternehmern trafen sich jetzt auf Initiative der Volksbank Deisslingen im Neubau von Glas Holpp zum 3. Treffen, um sich über aktuelle Themen auszutauschen.
Christoph Groß, Vorstand der Volksbank Deisslingen, freute sich während seiner Begrüßung über die positiven Rückmeldungen und die große Resonanz: „Die Herausforderungen werden für Unternehmen nicht geringer, umso wichtiger wird für sie die Einbindung in ein funktionierendes Bezugssystem, mit dessen Unterstützung sich viele Probleme einfacher lösen lassen.“ Als Gastgeber stellte die Familie Holpp, zwei Generationen sind aktiv eingebunden, die neue Halle vor. Mehr als 70 Menschen haben dort Arbeit gefunden, wöchentlich werden etwa 25 Tonnen Glas verarbeitet. Der Bau ist so konzipiert, dass vielerorts Ausstellungsflächen geschaffen wurden – etwa in den Büros oder dem Küchenbereich. So erfährt die Beratung gleich eine besondere, praktische Komponente.
Bürgermeister Ralf Ulbrich nutzte die Gelegenheit, die Gewerbesteuerzahler darüber zu informieren, wie die Gelder verwendet werden. Er machte deutlich, dass ein Hauptaugenmerk auf der Infrastruktur liege. Das bedeute nicht nur Glasfaserkabel, intakte Straßen und eine funktionierende Verwaltung – für die derzeitigen Erschwernisse wegen des Rathaus-Umbaues bat er um Nachsicht – sondern auch Betreuungsangebote: „Wir werden unsere Kindergärten und Schulen weiter ausbauen, damit Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sie optimal nutzen können.“ Enttäuscht zeigte sich Ulbrich über das Scheitern des interkommunalen Gewerbegebietes: „Leider hatte unseren Gemeinderat da mehrheitlich der Mut verlassen. Ich bedauere diese Entscheidung, die nach emotionalen Debatten zustande gekommen ist“. Man werde darüber beraten müssen, was das für die kommende Gewerbeentwicklung bedeutet, denn damit stünden gerade einmal acht Hektar für die kommenden 15 Jahre und wohl auch darüber hinaus zur Verfügung“.
Während der Gespräche und Diskussionen bei Zwiebelkuchen und Kürbissuppe standen Gewerbeflächen und der Arbeitskräftemangel im Fokus. Es herrschte Einigkeit darüber, dass die Vorzüge der Region im Allgemeinen und in Deißlingen und Lauffen im Besonderen deutlicher herausgearbeitet werden müssten, um vor allem zuziehende Arbeitskräfte zu überzeugen. Zur Ratsentscheidung gegen das Gewerbegebiet stellte man mit einer Prise Selbstkritik fest, dass die Unternehmerschaft sich zwar klar positioniert hatte, aber kaum gehört wurde. Auch, weil es schlicht kein entsprechendes Gremium gibt, das sich hätte zu Wort melden können.
Damit war die Idee geboren, der Wirtschaft im Ort zukünftig eine Stimme zu geben, um die Belange von Industrie, Gewerbe, Handwerk, Handel und Dienstleistung effizient zu kommunizieren. Mehrere Teilnehmer des Treffens erklärten sich spontan bereits, in einem Arbeitskreis Chancen und Möglichkeiten eines solchen Gremiums zu erörtern. „Das soll auf keinen Fall auf die Gründung eines Handels- und Gewerbevereins hinauslaufen“ machte Groß deutlich. Es gehe ausschließlich darum, der lokalen Wirtschaft eine Stimme zu geben.
Stimme der lokalen Wirtschaft
3. Unternehmertreff mit Rekordbeteiligung / Interessen besser vertreten

Rekordbeteiligung bei der 3. Auflage: Deißlinger Unternehmenslenker zeigen hohes Interesse an Vernetzung. Foto: Volksbank Deisslingen